ein festival für die orgel
5. – 8. September 2024
Ev. Kirche Essen-Werden
Ev. Kirche Essen-Rellinghausen
Wie spricht die Orgel?
Auf jeden Fall vielstimmig: massiv und subtil, geheimnisvoll und überwältigend. Seit Jahrhunderten behauptet das Instrument seinen Platz in der westlichen Kirche, als komplexes Werkzeug der improvisierten und komponierten Musikerfindung, manchmal angefeindet und öfter bewundert, jedes ein einzigartiges Exemplar seiner Gattung. Gerd Zacher, der vor 10 Jahren verstorbene Pionier der jüngeren Orgelmusikgeschichte und einstige Folkwang-Professor, nannte die Orgel in einer treffenden Formulierung ein »Prüfgerät zum Durchdenken aller musikalischen Erscheinungen überhaupt« und hatte dabei das nie auszuschöpfende Potential der Orgel für die Gewinnung musikalischer Ideen im Sinn.
Ein neues Festival, ganz der Orgel gewidmet, geht in der ersten Septemberwoche 2024 an den Start. Das ambitionierte Projekt der Kirchengemeinden in Werden und Rellinghausen verbindet die unterschiedlichen Instrumente der beiden Standorte, welche jeweils eine charakteristische Epoche des Orgelbaus vertreten. Im Klangraum der ev. Kirche Werden sind das die spätromantische Walcker-Orgel von 1900 sowie das barocke Orgelpositiv aus der Elberfelder Werkstatt Teschemacher. In Rellinghausen steht mit der in den 1960er Jahren erbauten viermanualigen »Kammerorgel« der Firma Karl Schuke ein nicht zuletzt durch zahlreiche Uraufführungen moderner Orgelwerke weit über die Region hinaus bekanntes Instrument zur Verfügung; zum Einsatz kommt ebenfalls die klangschöne Truhenorgel von Georg Jann.
Unter der künstlerischen und organisatorischen Leitung von Yohan Chung (Kirchenmusiker in Essen-Rellinghausen) und Dr. Matthias Geuting (Essen-Werden) finden an vier Tagen, von Donnerstag, 5. September bis Sonntag, 8. September, insgesamt fünf Veranstaltungen statt. Das Publikum ist mit wechselnden anspruchsvollen Angeboten zu vergleichendem Hören eingeladen. Auf die spezifischen Gegebenheiten der Orte und Instrumente reagiert die außergewöhnliche programmatische Vielfalt des Festivals, welche die Orgel solistisch, aber auch in immer wieder neue Zusammenhänge eingebunden zeigt. Komponierte Musik aller Epochen hat ebenso ihren Platz wie Improvisiertes oder überraschende Anbindungen an Live-Elektronik, Tanz und Performance. Sämtliche Veranstaltungen werden von den Beteiligten moderiert; das Publikum ist zum Gespräch und zur Interaktion eingeladen.
Wie spricht die Orgel?
Wir laden eine interessierte musikalische Öffentlichkeit – und alle, die ein Interesse erst entwickeln möchten – zum Staunen ein:
o!
Wir danken unseren Förderern:
und einem weiteren Spender.