5. – 8. september 2024
DONNERSTAG 5 | 9 | 19:30
Ev. Kirche Essen-Werden
go!ng
Improvisationen
Jochen Büttner, asiatische Gongs
Matthias Geuting, Orgel
Der renommierte Gong-Spezialist Jochen Büttner eröffnet das o!-Festival. Im Klangraum der evangelischen Kirche Werden trifft er auf Töne der historischen Walcker-Orgel. …
Der renommierte Gong-Spezialist Jochen Büttner eröffnet das o!-Festival. Im Klangraum der evangelischen Kirche Werden trifft er auf Töne der historischen Walcker-Orgel.
Ein improvisatorisches Spiel der ungleichen Partner entsteht, lässt eindrückliche Klangbilder erwarten. Büttners Instrumentarium reicht vom koreanischen Schamanen-Gong in der Größe einer Dessertschüssel bis hin zum gewaltigen, fast 130cm messenden Chao Luo (auch Tamtam genannt). Die von ihm gespielten Instrumente stammen in der Regel aus Asien, hauptsächlich aus China, Thailand, Indonesien und Korea. Besondere Spieltechniken und die differenzierte Wahl von Schlägeln führen zu überraschenden musikalischen Resultaten. Die zwanglose Begegnung mit der ganz anders gearteten Klangwelt des Blasinstruments Orgel bietet zusätzliche Hör-Perspektiven. Im Anschluss an das Konzert besteht die Möglichkeit zum Gespräch mit den Ausführenden.
Dauer ca. 60 min.
FREITAG 6 | 9 | 19:30
Ev. Kirche Essen-Rellinghausen
o! licht
für Matthias Weckmann
Yohan Chung, Orgel
Das gut einstündige Konzert widmet sich einer der berühmtesten Musikerpersönlichkeiten des 17. Jahrhunderts: Matthias Weckmann, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 350. Male jährt, …
Das gut einstündige Konzert widmet sich einer der berühmtesten Musikerpersönlichkeiten des 17. Jahrhunderts: Matthias Weckmann, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 350. Male jährt, war Organist an der Hamburger Jacobikirche und bekannt dafür, mustergültige, geradezu »fantastische« musikalische Modelle zu schaffen. Noch der später geborene Bach scheint den klanglichen Reichtum und die Raffinessen seines großen Vorgängers gekannt und bewundert zu haben. Als Beispiel für Weckmanns Kunst erklingt mit »O lux beata trinitas« ein großer Variationenzyklus über die damals sehr bekannte gregorianische Melodie. Yohan Chung stellt das Werk des Komponisten in einen breiten Kontext und zeigt, wie es über sich hinausweist: Nikolaus Bruhns, Dietrich Buxtehude, Johann Sebastian Bach.
Dietrich Buxtehude (1637-1707)
Präludium g-Moll BuxWV 148
Johann Sebastian Bach (1685–1750)
»Schmücke dich, o liebe Seele« BWV 654
Nicolaus Bruhns (1665–1697)
Präludium e-Moll
Matthias Weckmann (1616–1674)
»O lux beata trinitas« (sechs Verse)
Johann Sebastian Bach
Präludium und Fuge in G-Dur BWV 541
SAMSTAG 7 | 9 | 11:15
Ev. Kirche Essen-Werden
cho!ral
Laura Schlappa, Orgel
Laura Schlappa präsentiert an der spätromantischen Walcker-Orgel vier Schlüsselwerke der Orgelmusikgeschichte und wechselt dabei nach einer geheimen Logik zunächst vom späten 19. ins 18. und vom dann erreichten 17. ins frühe 20. Jahrhundert. …
Laura Schlappa präsentiert an der spätromantischen Walcker-Orgel vier Schlüsselwerke der Orgelmusikgeschichte und wechselt dabei nach einer geheimen Logik zunächst vom späten 19. ins 18. und vom dann erreichten 17. ins frühe 20. Jahrhundert. Zu erleben ist, wie unterschiedlich Musik für die Orgel durch die Zeiten hindurch gedacht werden konnte. Haben die vier Stücke trotzdem etwas miteinander zu tun? Natürlich wurde die Musik des in ganz Europa bekannten Froberger ein halbes Jahrhundert später auch für Bach zu einem Vorbild. Und das Musikdenken von Tournemire beruht ganz beträchtlich auf dem Orgelschaffen seines verehrten Lehrers Franck. Dass sich wiederum beide auf den alten Bach beziehen, muss gar nicht erwähnt werden. Werden solche Beziehungen hörbar?
César Franck (1822–1890)
Choral a-Moll
1890
Johann Sebastian Bach (1685–1750)
Präludium und Fuge D-Dur BWV 532
Johann Jakob Froberger (1616–1667)
Fantasie über ut, re, mi, fa, sol, la
Charles Tournemire (1870–1939)
Choral-Improvisation über »Victimae paschal«
1931
SAMSTAG 7 | 9 | 19:30
Ev. Kirche Essen-Werden
shado!w
PART-Ensemble:
Leon Focker, Klangregie
Jennie Boultbee, Tanz
Mateusz Bogdanowicz, Tanz
Evelin Degen, Flöte
Matthias Geuting, Orgel
In diesem Konzert des PART-Ensembles erfahren die Klänge der Orgel auf sehr verschiedene Weise eine Ausweitung – durch Sprache und live-elektronische Verarbeitung, durch verschiedene Flöteninstrumente, auch durch tänzerisch-performative Aktionen. …
In diesem Konzert des PART-Ensembles erfahren die Klänge der Orgel auf sehr verschiedene Weise eine Ausweitung – durch Sprache und live-elektronische Verarbeitung, durch verschiedene Flöteninstrumente, auch durch tänzerisch-performative Aktionen. Der junge Komponist Leon Focker, soeben mit dem Folkwang-Preis ausgezeichnet, stellt eine vor wenigen Monaten fertiggestellte, eigens für die historische Walcker-Orgel konzipierte Musik vor. »Gegenwärtiges« kommt auch vom 87-jährigen Frankfurter Komponisten Rolf Riehm: Wie klingt Musik für Orgel in Krisenzeiten? Wiederzuentdecken wäre Charles Koechlin, Musik eines politisch denkenden Außenseiters, mal mit apokalyptischen Anklängen, mal einfach nur tröstlich. Jennie Boultbee und Mateusz Bogdanowicz lassen sich tragen von Bach‘schen Tanzsätzen.
Gespräche und Getränke frei.
Bourrée: Jennie Boultbee, Evelin Degen
Rolf Riehm (1937)
Winter 20/21 und Charon war der Fährmann für Orgel und Zuspielung
2021
Charles Koechlin (1867–1950)
Choral f-Moll für Orgel op. 90
1924
Sarabande: Jennie Boultbee, Mateusz Bogdanowicz, Evelin Degen
Leon Focker (2000)
Swëlst für Orgel und Live-Elektronik
2024, Uraufführung
Charles Koechlin (1867–1950)
Sonatine G-Dur für Flöte op.184 Nr. 1
Allegro – Andantino – Final
1942
Shadow dance: Mateusz Bogdanowicz
SONNTAG 8 | 9 | 17:00
Ev. Kirche Essen-Rellinghausen
o!uvert
Bach Consort NRW (auf historischen Instrumenten):
Go Yamamoto
Ye-Young Hwang, 2. Violine
Johanna Dorn, Viola
Hannah Freienstein, Violoncello
jean-Michel Forest, Violone
Yohan Chung, Cembalo + Leitung
Matthias Geuting, Orgel
Zum Abschluss des o!-Festivals deutliche Kontraste: Orchestermusik aus der Bach-Familie wechselt sich mit modernen Beiträgen von der Orgel ab. …
Zum Abschluss des o!-Festivals deutliche Kontraste: Orchestermusik aus der Bach-Familie wechselt sich mit modernen Beiträgen von der Orgel ab. Die g-Moll-Ouvertüre, früher noch Johann Sebastian Bach zugeschrieben, könnte, wie die Forschung meint, vom ältesten Sohn Wilhelm Friedemann stammen (die wenigen erhaltenen Quellen geben darüber keine Auskunft). Es klingt jedenfalls, als ob hier eine jüngere Generation am Werke ist. Die Traditionen des Vaters aufnehmend, stilistisch in eine neue Richtung weisend: so präsentiert sich auch die B-Dur-Sinfonie des etwas jüngeren Carl Philipp Emanuel. Und der Vater? Johann Sebastians Ouvertüre D-Dur BWV 1068, zu hören in einer Fassung für Streicher, zählt zu den bis heute meistgespielten Instrumentalwerken seiner Epoche, was sicher nicht nur dem zu ungeahnter Popularität aufgestiegenen zweiten Satz (»Air«) geschuldet ist. Von der Empore eine Uraufführung: Die in Seoul lebende Komponistin Heera Kim widmet sich in ihrem gerade fertig gewordenen Stück der Orgel als komplexer, mit all ihren baulichen Bestandteilen klingender Apparatur. Und Gerd Zacher, noch bis kurz vor seinem Tod an der Rellinghauser Orgel aktiv, geht mit wachem Ohr die neun Strophen des »Vater-unser«-Liedes von Martin Luther durch. Ende: offen!
… Bach (?)
Ouvertüre g-Moll für Streicher und Basso continuo BWV 1070
Larghetto, volta – Torneo – Aria. Adagio – Menuetto alternativo, Trio – Capriccio
Heera Kim (1976)
PAR VIII für Orgel
2024, Uraufführung
Carl Philipp Emanuel Bach (1714–1788)
Sinfonie Nr. 2 B-Dur für Streicher und Basso continuo Wq. 182/2
Allegro di molto – Poco adagio – Presto
1773
Gerd Zacher (1929–2014)
»Vater unser im Himmelreich« für Orgel (neun Strophen)
2011
Johann Sebastian Bach (1685–1750)
Ouvertüre D-Dur für Streicher und Basso continuo BWV 1068
Ouvertüre, vite – Air – Gavotte I, Gavotte II – Bourrée – Gigue
(Entstehungszeit ungewiss)
o!